Turkish Airlines Business Class Boeing 787-9 nach Kuala Lumpur

Die Einführung der neue Turkish Airlines Business Class Boeing 787-9 wurde von der Fluggesellschaft sehr stark beworben und hat teilweise schon vor der Einführung einen regelrechten Hype ausgelöst. Auch bei mir stieg die Vorfreude bei der Buchung dieses Fluges nach Kuala Lumpur ins Unermessliche. Ob sich meine Erwartungen erfüllt haben, erfährst du im folgenden ausführlichen Trip Report.

Wie haben wir unseren Flug gebucht?

Wie bereits im vorherigen Trip Report erwähnt, handelt es sich bei dieser Teilstrecke um einen Prämienflug in der Turkish Airlines Business Class Boeing 787-9 von Berlin nach Kuala Lumpur. Die Flugprämie habe ich über Miles & More gebucht. Für diesen Flug haben wir für jede Person 71.000 Meilen ausgegeben. Insgesamt sind es also 213.000 Meilen und Steuern und Gebühren in Höhe von 1.100 EUR.

Wie haben wir bei Miles & More so viele Meilen gesammelt? Ganz einfach: Wir haben die Miles & More Kreditkarte genutzt! Während des Hausbaus hatten wir viele und teilweise hohe Rechnungen zu bezahlen. Diese haben wir vor allem über die Neobank Revolut abgewickelt, wo wir kostenlos mit der Kreditkarte bezahlen konnten und so wertvolle Meilen gesammelt haben.

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Wie ist die Kabine und der Sitz in der Turkish Airlines Business Class Boeing 787-9?

Der erste Eindruck von der Kabine der Turkish Airlines Business Class Boeing 787-9 ist durchweg positiv. Durch die vorherrschenden Grau-/Anthrazittöne wirkt sie modern und elegant. Die 30 Sitze sind in einer 1-2-1-Konfiguration angeordnet und bieten somit alle uneingeschränkten Zugang zum Gang. Die Sitze sind von Reihe zu Reihe versetzt angeordnet. In den geraden Reihen befinden sich die Sitze auf beiden Fensterseiten direkt am Fenster, in den ungeraden Reihen zum Gang hin. Bei den Mittelsitzen setzt sich die versetzte Anordnung fort. Für mehr Privatsphäre kann eine Trennwand zwischen den nebeneinander liegenden Sitzen in der Mitte hochgefahren werden.

Die Sitze stammen von STELIA Aerospace und bieten durch die sehr hohe Konstruktion der Seitenwände ein großes Maß an Privatsphäre. Die dominierende Farbe der Sitze und der Verkleidung ist Anthrazit. Der Sichtschutz ist als Kontrast mit hellgrauem Alcantara bezogen und verdeckt bei den Fenstersitzen leider den Blick aus dem Fenster. Geschwungene Nähte in Gelbgold runden das Gesamtbild ab. Der Sitz selbst ist mit einem dunkelgrauen Stoff-Leder-Mix bezogen.

Sehr positiv fand ich, wie aufgeräumt der Sitz wirkte, denn man hatte neben einer großen Ablagefläche nur ein kleines Staufach, das man mit einer Schiebetür zuschieben und auch verschließen konnte. In diesem Staufach befanden sich der universelle Stromanschluss, ein USB-Anschluss und beim Boarding die Kopfhörer und das Amenity Kit. Das Amenity Kit stammt von der italienischen Firma Salvatore Ferragamo und ist in den Farben rot für die Damen und hellblau für die Herren erhältlich. Direkt neben dem kleinen Staufach befindet sich außerdem ein kleiner, ausziehbarer Schminkspiegel und ein Haken zum Aufhängen der Kopfhörer. Sowohl der Innenraum als auch der Bereich vor dem Staufach können beleuchtet werden.

In den mit hellgrauem Alcantara bezogenen Sichtschutz war auch eine persönliche Leseleuchte eingelassen. Über drei Tasten konnten drei LEDs separat angesteuert werden, um in jeder Sitzposition eine optimale individuelle Ausleuchtung zu gewährleisten.

Der Tisch befindet sich unter dem großen Bildschirm und kann herausgezogen und ausgeklappt werden. Ausgeklappt ist er groß und stabil genug zum Essen und Arbeiten. Der Tisch kann zwar verschoben werden, aber ein Aufstehen ist bei ausgeklapptem Tisch nicht möglich.

An der dem Sitz zugewandten Kante der Ablagefläche befindet sich die berührungsempfindliche Bedienung des Sitzes und der Beleuchtung. Durch Drücken der Tasten kann der Sitz in verschiedene vordefinierte Positionen gebracht werden. Darunter befindet sich die Fernbedienung zur Steuerung des Inflight-Entertainments. Diese verfügt über einen berührungsempfindlichen Monitor, der auch Filme oder z.B. die Flugroute anzeigen kann.

Nach dem Abendessen habe ich mein Bett gemacht. Dazu verteilt Turkish Airlines in der Business Class eine dünne Matratzenauflage, ein großes, bequemes Kissen und eine kuschelige Decke. Das Bett ist laut Turkish Airlines Website 193 cm lang. Leider habe ich trotzdem nicht wirklich gut geschlafen, was an mehreren Dingen lag:

1. Trotz der angegebenen Länge des Bettes von 193 cm stieß ich mit meiner Körpergröße von 183 cm sowohl mit dem Kopf als auch mit den Füßen an die Sitzverkleidung.
2. Zwar konnte man die Armlehnen versenken und somit die Auflagefläche verbreitern, trotzdem fühlte ich mich als Seitenschläfer sehr eingeengt.
3. Und als letzter Kritikpunkt ist das extrem schmale Fußfach zu nennen, an dessen Kante ich mich immer wieder gestoßen habe.

Was gibt es in der Turkish Airlines Business Class Boeing 787-9 zu essen & trinken?

Nach dem Einsteigen stellte sich die für uns zuständige Stewardess vor und servierte ein Begrüßungsgetränk. Zur Auswahl standen zwei hausgemachte Limonaden: Lemon Mint oder Raspberry. Beide sind sehr empfehlenswert. Außerdem überreichte sie mir zwei große Menükarten des Caterers DO&CO. Auf der einen Karte waren die Speisen und die alkoholfreien Getränke aufgelistet, auf der zweiten Karte war nur das Angebot an Wein, Sekt und Spirituosen aufgelistet. Die Auswahl an alkoholfreien Getränken war sehr groß. Neben acht Heißgetränken, von schwarzem Tee bis türkischem Kaffee, gab es viele verschiedene Säfte und Softdrinks, sogar Mocktails und selbstgemachte Detox-Säfte.

Turkish Airlines hat auf Langstreckenflügen für die Business Class in der Regel einen Koch/ eine Köchin an Bord. Diese hat bereits vor dem Start unsere Essenswünsche für das bevorstehende Abendessen aufgenommen. Auch die Getränkewünsche für nach dem Start wurden notiert. Dabei wurde ich immer mit meinem Namen angesprochen, was dem Service eine persönliche Note verlieh. Als Getränk nach dem Start entschied ich mich für Champagner aus dem Hause Taittinger. Dazu wurde mir eine warme Nussmischung serviert.

Das Abendessen begann mit einem Brotservice. Dazu gab es streichzarte Butter, eine Kräutermischung und Olivenöl. Besonders schön fand ich, dass der Tisch mit einer Stofftischdecke und einem kleinen elektrischen Teelicht gedeckt war. Das schafft gleich eine tolle Atmosphäre.

Die Vorspeisen wurden vom Trolley aus serviert. Auf unserem Flug hatten wir folgende Auswahl: Mozzarella mit Kirschtomaten, geräucherter Wildlachs, Garnelen mit Cocktailsauce, Kichererbsenragout mit Joghurt, Rote Bete mit Mandeln, türkisches Fladenbrot mit Gehacktem, Roastbeef-Salat und Gurken-Tomaten-Salat mit Feta. Ich ließ mir vom Koch von allem etwas auf einem Teller anrichten. Dazu gab es eine cremige Erbsensuppe. Bei allen Vorspeisen war ich vom Geschmack und der Qualität sehr begeistert. Beeindruckend war auch, dass ich mir mein Menü selbst zusammenstellen konnte. Einen solchen Service kannte ich bisher nur aus der Lufthansa First Class.

Als Hauptgerichte standen drei zur Auswahl: Lammkoteletts und Adana Kebab mit gegrilltem Auberginenpüree und Tomatenreis, gegrillter Wolfsbarsch und hausgemachte Ricotta Mezzelune. Ich entschied mich für das Fleischgericht und begleitete es mit einem 2018 Chateau Lamothe Pontac Rotwein.

Eigentlich war ich nach der leckeren Vorspeise und dem Hauptgang schon satt, aber wie sagt man so schön: Es ist immer noch Platz für ein Dessert. Dieses wurde wieder vom Trolley serviert und man konnte sich seine eigene Kreation zusammenstellen. Ich entschied mich für Crêpes Apricot mit warmer Schokoladensauce und Sahneeis.

Vor der Landung in Kuala Lumpur wurde Salat mit Hühnchenbrust und Senfdressing serviert. Dazu gab es Köpoğlu, eine gebratene Aubergine nach türkischer Art mit langsam gerösteter Tomatensauce und Joghurt.

Wie ist die Bordunterhaltung in der Turkish Airlines Business Class Boeing 787-9?

Turkish Airlines bietet in der Boeing 787-9 Business Class einen 18 Zoll großen HD-Bildschirm mit sehr guter Auflösung an. Die Auswahl an Filmen, TV-Serien und Musik ist sehr groß. Viele Angebote waren auch in deutscher Sprache verfügbar. Außerdem konnte man aus einigen Live-TV-Kanälen, wie z.B. verschiedenen Nachrichtensendern, wählen. Es gibt geräuschunterdrückende Kopfhörer des japanischen Herstellers Denon, die Außengeräusche gut ausgleichen und vom Tragekomfort her in Ordnung waren.

Sehr gut fand ich auch die hochauflösenden Außenkameras, mit denen man den Flug nach vorne oder unten verfolgen konnte. Außerdem hatte ich auf dem kleinen Bildschirm der Fernsteuerung immer die Flugroute im Blick.

Turkish Airlines bietet auch kostenloses WLAN an. Jeder Business-Class-Passagier erhält auf jedem Flug 1 Gigabyte Datenvolumen, das zum Surfen im gesamten Internet sowie zur Nutzung von Social Media und E-Mail-Postfächern verwendet werden kann. Die Geschwindigkeit und Verfügbarkeit variierte jedoch stark während des Fluges.

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