Familienurlaub auf der Sonneninsel Usedom

Seebrücke Ahlbeck

Die Sonneninsel Usedom macht ihrem Namen alle Ehre. Wir fuhren im schlimmsten Regen Richtung Ostsee und kaum passierten wir die Brücke zur Insel, hatten wir strahlend blauen Himmel und die Sonne lächelte uns an. Perfekt! So soll es sein.

Unser Hotel für die nächsten 6 Tage war das Hampton by Hilton in Swinemünde (Hotel Bewertung). Da es unser erster Urlaub mit Baby war, machten wir ruhig und suchten uns Orte und Ziele heraus, die gut mit Kinderwagen zu erreichen waren. Anfang Juni trifft man auf Usedom überwiegend ältere Pärchen, die die Vorsaison nutzen und Leute wie uns, mit kleinen Kindern, die noch nicht auf die Ferien angewiesen sind. Am meisten aber Ersteres, die alle Bänke besetzen.

Bankbesetzer auf der Sonneninsel Usedom
Bankbesetzer auf der Sonneninsel Usedom

Swinemünde

Direkt hinter der deutsch-polnischen Grenze kommt man nach Swinemünde. Dieser gar nicht so kleine Ort, ist bei den Usedom Touristen ebenso beliebt, wie die deutschen Seebäder. An der Haupteinfahrtsstraße sind die typischen Polenmärkte gelegen. Wir sind uns nicht so sicher, was man da heute noch kaufen kann, außer Zigaretten und Holzkunst. Denn die Zeiten der gefälschten Nike-Schuhe und Gucci-Hemden sind vorbei. Entlang gelaufen sind wir nicht. Am Ostseestrand gibt es eine schöne Promenade, mit vielen Geschäften, Restaurants und Cafés. Hier wurde vieles Neugebaut, einiges sieht aber auch noch aus wie vor 20 Jahren. Im Allgemeinen ist Swinemünde eine sich entwickelnde Stadt. Man findet zwar noch die typischen DDR-Plattenbauten. Doch unser Hotel z. B. war in einem komplett neu gebauten Komplex. Es wird gerade viel investiert und kleine architektonische Highlights gesetzt, mit neuen Wohngebieten und Hotels.

Richtig klasse ist der Weg direkt am Strand entlang. Hier hat man sich etwas einfallen lassen für Rollstuhlfahrer, Rollatoren und Kinderwagen. Eine Art Steg führt über die Dünen hinweg und auch auf ihnen entlang. Somit ist alles barrierefrei erreichbar. Da man die Dünen eh nicht betreten darf, läuft man somit „über“ ihnen. Der Strand in Swinemünde ist sehr schön breit und relativ sauber. Der Blick reicht bis nach Ahlbeck und Heringsdorf.

Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Swinemünde genug. Allein in der Nähe unseres Hotels war fußläufig ein Lidl und ein Kaufland zu erreichen.

Seebad Ahlbeck

Seebad Ahlbeck
Seebad Ahlbeck

Ahlbeck ist mit der schönste Kurort auf Usedom. Die prachtvolle Promenade ist gesäumt von teils neuen, teils alten Kurhäusern. Es gibt zahlreiche Cafés und Restaurants und eine Eisdiele an der anderen. Am besten sind die kleinen Räuchereien mit ihrem fangfrischem Fisch, den man im Brötchen auf die Hand bekommt. Die Seebrücke ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Am Restaurant in der Mitte der Brücke kann man einfach außen vorbei gehen und hat am Ende einen wunderschönen Blick auf Ahlbeck und Usedom. Von hier aus sieht der Strand endlos lang aus!

Unser Tipp zum Parken: wählt den Zentrumsparkplatz. Dieser ist für 2 Stunden mit Parkscheibe kostenlos und der Fußweg zur Seebrücke dauert gerade mal 10 Minuten. Weiter stadteinwärts sind nur sehr wenige Parkplätze und diese sind kostenpflichtig.

Heringsdorf

Das ist der Kur-Klinik-Ort schlecht hin, denn hier steht eine Klinik an der anderen. Heringsdorf ist ein wirklich schöner Kurort. Die Promenade ist unserer Meinung nach aber kleiner und kürzer als die in Ahlbeck und leider sehr voll und überlaufen. Anscheinend strömen alle Touristen hier hin und vergessen, dass der direkte Nachbarort auch wunderschön ist. Es gibt einige kleine Läden, Geschäfte und Restaurants. Auf der Seebrücke befindet sich sogar ein Outlet Center und am Ende ein großes Restaurant. Ganz witzig fanden wir die große LED-Wand am Strand, auf der Werbung kam. Kann man am Strand fernsehen! Man hat hier auch weniger Platz um im Sand zu buddeln, da der Strand in Richtung Norden der Insel immer schmaler zu werden scheint. Zumindest ist er in Heringsdorf kleiner als in Swinemünde und Ahlbeck.

Parken kann man in Heringsdorf nur auf kostenpflichtigen Parkplätzen mit Ticket oder im Parkhaus. Die Wege von den Parkplätzen aus sind nicht weit. Natürlich gibt es zentrumsnahe Plätze, aber das etwas weiter entfernt liegende Parkhaus ist auch nur 15 Minuten zu Fuß von der Seebrücke weg.

Zinnowitz

Zentrum Zinnowitz
Zentrum Zinnowitz

Zinnowitz ist vielleicht nicht so bekannt, wie die anderen Kurorte, aber genauso schön! Die süßen kleinen Läden laden zum Stöbern ein. Die Seebrücke ist nicht so groß und spektakulär, am Ende befindet sich eine Unterwasser-Tuchglocke, mit der man die Ostsee beobachten kann. Die Promenade ist wunderschön mit ihren alten Kurhäusern und der liebevollen Bepflanzung. Der Ort ist von Touristen nicht so überlaufen und daher sehr ruhig. Hier weiter nördlich wird der Strand immer schmaler.

Parken kann man auf Parkplätzen in Zentrumsnähe mit Parkuhr für 30 Minuten bis 1 Stunde.

Bansin

Dieser kleine süße Ort muss für seine Größe ziemlich viele Touristen aufnehmen. Daher wird an der Strandpromenade auch gerade ein neues Hotel gebaut. Die Promenade ist nicht sehr lang aber schön gestaltet. Die Seebrücke liegt außermittig vom Ort und ist wirklich klein. Im Ort selbst gibt es dieselben kleinen Läden wie überall, mit Postkarten, Strandspielzeug und maritimen Nippes.

Wir empfehlen den Eispiraten kurz vor dem Ortskern. Hier gibt es dänisches Softeis mit verschiedenen Streuseln oder Krokant. Super lecker!

Parken kann man entlang der Straße Richtung Zentrum mit Parkuhr oder, so wie wir es gemacht haben, auf dem Sky-Markt-Parklatz mit Parkuhr für eine Stunde. Eigentlich ist dieser nur für Kunden, aber die ganzen Autos, die da standen, waren bestimmt nicht alles Einkäufer im Supermarkt.

Technikmuseum Peenemünde –  ehemalige Heeresversuchsanstalt auf Usedom

Museum Peenemünde
Museum Peenemünde

Im Norden der Insel Usedom liegt Peenemünde. Das kleine Fischerdorf wurde durch Hitlers Raketenbasisstation und Kohlekraftwerk bekannt. Hier fanden die Tests der V1 und V2 statt, welche auf dem Gelände auch ausgestellt sind. Das weitläufige Areal erzählt sehr anschaulich die Geschichte, von der Gründung 1936 bis hin zur DDR-Zeit und die Umgestaltung zum Museum heute. Die Ausstellung im Hauptgebäude ist wirklich interessant. Man erfährt, wie alles begann, die ersten Raketentests, wie diese Tests damals die Zeit bestimmten, egal ob in Deutschland, den USA oder Russland. Außerdem wie die Raketen funktionierten und was die anfänglichen Probleme waren, bis die erste Rakete von der Basis Peenemünde ins All starten konnte.

Im Kraftwerk kann man bestaunen, wie aus Kohle Energie gewonnen wurde. Die alten Kessel, Kohlerutschen, Apparaturen und Bauteile sind zum großen Teil noch erhalten. Im oberen Stockwerk gibt es einen großen Saal, der heute aufgrund der guten Akustik sogar für Konzerte genutzt wird. Die alten großen Maschinen machen einem aber auch klar, wie unmenschlich die Arbeit damals für die KZ-Häftlinge und Gefangenen gewesen sein muss! Seit kurzem gibt es eine Aussichtsplattform auf dem Dach des Kraftwerkes. Zu dieser führt seit Ende Mai sogar ein gläserner Aufzug hinauf. Leider haben wir es aus Zeitgründen nicht geschafft, nach oben zu fahren. Aber man soll eine gute Aussicht über das Museumsgelände haben und sogar bis nach Rügen schauen können.

Parken kann man rings um das Museum auf kostenpflichtigen aber nicht teuren Parkplätzen. Das Museum ist komplett barrierefrei gestaltet und daher auch mit Kinderwagen machbar. Es gibt Rampen und sehr alte Aufzüge, die einen in jede Etage bringen. Das Personal ist sehr hilfsbereit und nett und fasst auch sofort mit an, wenn der Kinderwagen im Kraftwerk die lange Treppe hochgetragen werden muss.

Welchen Reiseführer könnt ihr für Swinemünde empfehlen?

Familienurlaub auf der Sonneninsel Usedom 2Familienurlaub auf der Sonneninsel Usedom 3Dieser aktuelle Reiseführer* ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der Ostseeinsel Usedom selbstständig zu entdecken. Die interessantesten Orte, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen werden ausführlich vorgestellt und bewertet.

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Christin

Hallo, ich bin Christin und bin im zauberhaften Merseburg aufgewachsen. Während meines Studiums in Erfurt lernte ich meinen heutigen Mann Christian kennen und wir zogen gemeinsam nach Halle. Mit unserer kleinen Familie wohnen wir nun wieder in meinem ursprünglichen Heimatort. Durch meinen Beruf als Architektin bin ich immer interessiert an Orten mit spannender Geschichte und großartiger Architektur. Schon während meines Studiums war ich oft unterwegs, doch die große Reiseleidenschaft ist erst von meinem Mann auf mich übergeschwappt. Mein Motto: "Der Weg ist das Ziel!" Ein entspannter Urlaub beginnt für uns nämlich schon am Flughafen ... in der Lounge. :-)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Christina

    Ach wie schön. Usedom steht schon lange auf meiner Liste und jetzt ist die Sehnsucht noch größer :-)

    1. Christin

      Hallo Christina,
      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Ich würde mal sagen, dann pack die Koffer und los geht´s! Gerade bei den heißen Tagen zur Zeit, ist die Ostsee die richtige Erfrischung.
      Liebe Grüße
      Christin

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