Konstanz
Die größte Stadt am Bodensee lud uns bei tollstem Sonnenschein ein, leider war das unser einziger Sonnentage im Süden Deutschlands. Unser erster Ausflugspunkt war die 9 m hohe Skulptur Imperia. Vom Bildhauer Peter Lenk entworfen und gebaut, wiegt die übergroße leicht bekleidete Dame 18 Tonnen und begrüßt die ankommenden Schiffe im Hafen. Im Sockel befindet sich außerdem eine Pegelmessstation.
Danach gingen wir am Hafen entlang und waren positiv überrascht, wie sauber und klar das Wasser des Bodensees ist. Wenn man sonst in ein Hafenbecken guckt, kann man nur selten den Grund sehen. Viele kleine Segelschiffe lagen hier vor Anker. Außerdem haben sich einige Restaurants und Café hier angesiedelt. Im Sommer ist hier bestimmt so einiges los. Auch am Hafen findet man das „Sea Life“. Eine deutschlandweit vertretene Kette von Unterwasserwelt-Aquarien. Wir waren selbst nicht drin, aber mit Kindern ist das auf jeden Fall einen Ausflug wert.
Weiter direkt am Ufer des Bodensees entlang, passierten wir die Landesgrenze zur Schweiz und waren somit in Kreuzlingen, dem Schweizer Pendant zu Konstanz. In die Innenstadt gingen wir nicht, das war uns doch ein Stück zu weit. Es zog uns eher in einen nahe gelegenen Park, direkt am Ufer. Wir wollten einen Geocache auf Schweizer Boden machen. Leider blieb uns der Fund verwehrt! Also liefen wir wieder zurück Richtung Grenze und kehrten, wieder in Konstanz angekommen, erst einmal im Shoppingcenter ein. Hier waren Himmel und Menschen unterwegs. Das war uns zu viel und wir schlenderten lieber etwas durch die schöne Innenstadt.
Besonders angetan hat es uns das Rathaus von Konstanz. Der Innenhof ist sehr idyllisch und ruhig. Man muss aber bedenken, dass dieser nur zu den Öffnungszeiten des im Rathaus ansässigen Amtes zugänglich ist.
Nun noch ein Tipp zur Anreise nach Konstanz. Wir empfehlen einen der außerhalb liegenden Park&Ride-Parkplätze zu nutzen und dann mit dem Bus direkt in die Innenstadt zu fahren. Denn dort ist die Parkplatzsituation relativ schwierig bzw. die Parkkosten horrend. Wir hatten das Glück, von unserem Hotel „mein Inselglück“ eine Gästekarte inkl. kostenlosen Busticket für die 3 Tage, die wir am Bodensee waren, zu bekommen. Somit hätten wir von der Insel Reichenau direkt bis nach Konstanz mit dem Bus fahren können, was uns aber zu lange dauerte. Wir entschieden uns daher für die Park&Ride-Variante.
Pfahlbauten in Unteruhldingen
Bei ziemlich nieseligem Wetter machten wir uns auf nach Unteruhldingen zum Pfahlbaumuseum am Bodensee. Unser Navi führte uns direkt vor die „Haustür“, doch fanden wir dort keine Parkplätze vor. Wir erinnerten uns, dass am Ortseingang ein Parkplatz ausgeschildert war für das Museum. Also fuhren wir dahin zurück und waren etwas enttäuscht, dass wir hier Gebühren zahlen mussten. Leider ist das aber auch der offizielle Parkplatz des Museums und man kommt nicht ums Bezahlen herum. Der Weg zum Museum selbst ist ein 10-Minuten Spaziergang durch das kleine Örtchen und somit auch für Kinder kein Problem. Mit uns kam noch eine Schulklasse an. Glücklicherweise wurden wir von der Lehrerin an der Kasse vorgelassen, wer weiß, wie lange das Ganze sonst gedauert hätte. ;) Neun Euro pro Person (Erwachsener) ist ein akzeptabler Preis, für das, was man geboten bekommt. Im Eintritt inbegriffen ist eine Führung, der man folgen kann, aber nicht muss. Wir wurden zu einer anderen Schulklasse dazu gesteckt, welche sich als ganz schöne „Streber“ herausstellten. Egal was die Dame, die uns herumführte, fragte, es kam sofort eine Antwort, wie aus der Pistole geschossen!
Der Rundgang beginnt in einer nachgebauten Station zur Erforschung der Pfahlbauten. Dann geht es auf einen „Tauchgang“ auf den Grund des Bodensees. Dieser sah sehr realistisch aus, obwohl nichts echt ist. Echt klasse gemacht! Zum Schluss der kleinen Vorstellung gibt es ein 360° Panorama-Kino wie es zur damaligen Zeit ausgesehen hat. Dann geht es nach draußen zu den Nachbauten der Pfahlhäuser aus der Bronze- und Steinzeit. Zu unserem Glück hatte es aufgehört zu regnen und wir konnten das Freilichtmuseum trocken genießen. Mit der angebotenen Führung kommt man auch in die Gebäude herein, welche sonst verschlossen sind. Etwa bei der Hälfte des Rundganges trennten wir uns dann von der Gruppe und erkundeten auf eigene Faust das Areal. Hier wird sich wirklich Mühe gegeben, die Bedingungen von damals darzustellen und zu erklären: Wie und warum baute man die Häuser auf Pfählen? Was arbeiteten die Menschen damals und wie lebten sie?
Wir können das Museum nur empfehlen. Dieses schöne Stück Kulturgeschichte sollte man mit seinem Eintritt echt unterstützen!
Dornier-Museum in Friedrichshafen
Ein kleines Highlight für den flugbegeisterten Christian war das Dornier-Museum in Friedrichshafen. Der Neubau, in Form eines Hangars, beherbergt die Ausstellungsräume sowie Flugzeuge im Innen- und Außenraum. Der Eintrittspreis von 9 EUR pro Person ist absolut gerechtfertigt. Die Darstellung der einzelnen Schaffensphasen Dorniers und der Errungenschaften ist wirklich klasse. Mit modernster Technik und tollen Ideen wird hier anschaulich die Pionierarbeit der Flugindustrie veranschaulicht. So fing der touristische Reiseflug an! Mich hat am meisten die Do X begeistert. Was für ein großes Flugboot. Wow! Ich musste immer wieder an „Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew“ denken, die auch in solchen Wasserflugzeugen unterwegs waren. ;)
Im Außenbereich wurde zur Mittagszeit die Brequet/Dornier, BR-1150 geöffnet. Man konnte also in das Flugzeug reingehen und sich alles aus nächster Nähe anschauen. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Die BR-1150 war ein Aufklärungsflugzeug der Bundeswehr. Wir stiegen die enge Leiter am Heck des Flugzeuges empor und konnten einmal durch das komplette Flugzeug laufen. Vorbei an der Bordküche und der Toilette, den Kontroll- und Radaranlagen, bis zum Cockpit. Unserer Meinung nach den besten Platz hatte derjenige vorn in der „Nase“ des Flugzeuges. Denn hier befindet sich eine Kuppel mit Rundumsicht!
Die Flugzeugausstellung im Hangar ist auch richtig toll. Der „Wal N 25“ zum Beispiel ist ein Transportflugzeug, das sogar Roald Amundsen für seine Nordpolexpedition genutzt hat. Ein kleiner Teil der Ausstellung widmet sich auch dem Thema Raumfahrt und Militär.
Alles im allem ist das Museum wirklich toll gestaltet und die Geschichte Dorniers und auch die Flugzeuge erstklassig aufbereitet! Mich hat die einfache Architektur des Museumsbaus begeistert und Christian natürlich die Flugzeuge und die Raumfahrt. Wir würden es jedem empfehlen, der sich für Technik und das Fliegen interessiert.
Insel Reichenau im Bodensee
An unserem letzten Tag drehten wir noch eine kleine Runde über die Insel Reichenau. Nun waren wir drei Tage hier und hatten eigentlich noch nichts von unserer direkten Umgebung gesehen. Das mussten wir ändern!
Mit 4,3 km² ist Reichenau die größte Insel im Bodensee und befindet sich im Untersee (westlicher Teil des Bodensees). Verbunden mit dem Festland ist sie über den 1,3 km langen Reichenauer Damm, den eine Pappelallee säumt. Man hat somit eine wunderschöne Anfahrt! Die höchste Erhebung ist der Hochwart, früher Friedrichshöhe genannt, und liegt etwa 43 m über dem Seespiegel. Als wir dort oben ankamen, entdeckten wir ein Häuschen, das uns ein bisschen an einen Leuchtturm erinnerte. Ob das wirklich einer sein sollte, haben wir leider nicht herausgefunden. Die Hänge ringsherum waren gesäumt von Weinreben. Echt idyllisch!
Aufgrund des guten Klimas am Bodensee ist auf der Insel sehr viel Landwirtschaft zu finden. Vor allem Tomaten, Gurken und Salate von der Insel Reichenau sind von der EU geschützte geografische Angaben. Da mussten wir natürlich noch in einem Hofladen anhalten. Alles direkt von hier, wenn auch nicht immer Bio, aber das störte uns nicht. Wir kauften Gurken, Möhren, ein kleines Basilikumstämmchen und Apfelsaft direkt vom Erzeuger. Einen Tag vorher hatten wir uns auch schon mit Äpfeln vom Bodensee eingedeckt. Das können wir nur empfehlen. Direkt vom Erzeuger schmeckt das alles einfach besser und ist günstiger, als das Obst aus Neuseeland! Leider verabschiedete sich die Insel mit leichtem Nieselregen von uns, was die Schönheit aber nicht minderte. Natürlich wird hier alles bei strahlendem Sonnenschein noch toller aussehen, aber auch so war es wunderbar. Die Ruhe, die Gelassenheit der Inselbewohner, nur kleine Ortschaften und nix weiter als Felder und Weinreben. Herrlich!
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- Gesamtbewertung
Sehr schöner Eintrag, den Bodensee würde ich gerne entdecken! Die Bilder sind einladend… Und ich sehe, Sie kommen aus Sachsen – aus beruflichen Gründen gehe ich sehr oft zur Novalis Gesellschaft, in Wiederstedt (Kreis Mansfeld). Ich sollte unbedingt mal einen Artikel dazu schreiben!