Ende Oktober zog es uns nochmal raus in die Welt. Unser erster Flug seit Beginn der Corona-Pandemie ging über Athen nach Kreta. Die größte griechische Insel überzeugte uns bei der Urlaubsvorbereitung mit wertvoller Geschichte, viel Kultur und traumhafter Natur. Das Wetter ist geprägt vom gleichmäßigen Mittelmeerklima, somit sind die Sommer heiß und trocken und die Winter regnerisch und mild. Was man alles auf der sonnigsten Insel des Mittelmeeres erleben kann, erfahrt ihr hier im Beitrag.
Rethymno
Die drittgrößte Stadt der Insel und gleichzeitig Universitätsstadt, liegt im Norden von Kreta. Die Hafenstadt ist mit ihren vielen Geschäften und Lokalen Magnet für die unterschiedlichsten Besucher. Der südliche Teil der Stadt erinnerte uns ein bisschen an den Ballermann auf Mallorca. Denn hier liegen direkt an der Strandpromenade Hotels, Bars und Clubs, wie an einer Perlenkette aufgereiht. Weiter nördlich hingegen liegt die Altstadt mit ihren kleinen Gassen und Läden. Der Hafen lädt zum Verweilen ein und man kann das warme Wetter in einem der Restaurants direkt am Meer genießen.
Die Altstadt ist geprägt von dem Fort Fortezza, welches auf einer Anhöhe direkt am Meer liegt. Die venezianische Befestigungsanlage wurde im Jahr 1590 fertiggestellt und diente hauptsächlich als Sitz der Verwaltung, der Militärbehörden und der römischen Bischöfe.
Chania
Unser erster Eindruck von Chania ist etwas chaotisch bei der Suche nach einem Parkplatz. Es ist laut, eng und viel zu viel Trubel. Doch dieser Eindruck täuscht. Wie in jeder größeren Stadt gibt es diese übervollen Ecken, mit der obligatorischen Haupteinkaufsstraße.
Aber Chania hat noch viel mehr zu bieten. Der Hafen ist wunderschön mit seinen alten, fast verfallenen Lagerhäusern. Die Markthalle ist nicht sehr groß, aber reich an landestypischen Spezialitäten und auch an typischen Touristenläden.
Für uns am schönsten ist aber der venezianische Hafen. Die kleinen Gassen und Lokale. Die vielen Restaurants direkt am Wasser locken mit Ihren tollen Angeboten. Natürlich dürfen auch hier die typischen Souvenir-Läden nicht fehlen. Doch überwiegen die Geschäfte mit echter Handwerkskunst und den einheimischen Produkten. In jeder Gasse gab es etwas neues und spannendes zu entdecken. Teilweise wurde es so eng, dass sich die gegenüberstehenden Häuser fast berührten.
Kloster Arkadi
Das Kloster Arkadi ist sehr idyllisch gelegen, südlich von Rethymno, auf ca. 500 m Höhe über dem Meeresspiegel. Es wurde im 13. Jahrhundert vom Mönch Arkadios gegründet und ist durch seine Geschichte im Unabhängigkeitskrieg 1866 auf der ganzen Welt bekannt geworden. Der kretische Aufstand gegen die Türken war für das Kloster ein geschichtlicher Meilenstein, der Kreta und die Gemeinde geprägt hat. Die Ereignisse von damals sind in den alten Mauern noch sehr gut nachvollziehbar.
Wunderschön ist die alte Klosterkirche, welche zentral im Innenhof steht. Viele alte Räume und Gemäuer können besichtigt werden, wie der alte Speisesaal, der alte Proviantraum und einige der Mönchskammern. Ein kleines Museum mit alten Gewändern der Priester und Pistolen aus der Belagerungszeit der Türken lädt zum besseren Verständnis der Geschichte ein. Es ist sehr eindrücklich, wie es den Aufständischen damals im Kloster erging. Viele Dramen spielten sich hinter den Mauern ob und leider gab es auch viele Opfer.
Der Eintritt kostet nicht viel und Kinder können kostenlos rein. Mehr Informationen findet ihr auf der offiziellen Webseite.
Knossos
Knossos ist ein Muss für jeden Kreta-Besucher. Hier wird Geschichtsunterricht Wirklichkeit. Die antike Ausgrabungsstätte ist auf jeden Fall einen Besuch wert, auch mit kleineren Kindern. Das Gelände ist nicht zu groß und alle Wege sind gut ausgebaut.
Der Palast von Knossos wurde zwischen 2100 und 1800 v. Chr. erbaut. Nach der Zerstörung durch ein schweres Erdbeben zwischen 1750 und 1700 v. Chr., wurde Knossos noch prachtvoller und erhabener wieder errichtet. Die Größe und Ausstattung, purer Luxus für die damalige Zeit, ist beeindruckend. Bis zu 1300 Räume soll der Palast besessen haben. Alles war um einen rechteckige Zentralhof angeordnet. Heute sind davon nur noch die Grundmauern und Reste zu sehen. Es gab Werkstätten, Magazine, sogar einen Thronsaal und ein Theater. Die Wiederaufarbeitung der zerstörten Teile ist detailgetreu. Alle heute zu bestaunenden Teile des Palastes sind teilweise Rekonstruktionen nach alten Überlieferungen.
Unser Sohn war völlig begeistert von den vielen alten Steinen und Gemäuern. Er konnte sich gar nicht satt sehen. Auch wir waren hin und weg. Hatten wir doch über die griechische Antike, an diesem Beispiel, so viel in der Schule gelernt.
Unser Tipp: Unbedingt Karten im Internet (offizieller Onlinestore) vorbestellten! Wir waren an einem Montag in der Nebensaison dort und es war schon sehr voll, mit einer endlos langen Schlange an der Kasse! Es hatten gerade zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Heraklion angelegt. Wie sieht das erst in der Hauptsaison aus? Mit einer Vorbestellung kann man ganz entspannt an der Schlange vorbeigehen.
Gerontospilios Höhle
Ein absoluter Geheimtipp, da diese Höhle sehr versteckt in den Bergen von Kouloukona liegt, nördlich des Dorfes Melidoni. Zum Höhleneingang, muss man einen kleinen schmalen, aber nicht weiten Weg hinauf gehen. Die Treppe vom Eingang hinunter in die große Kammer ist relativ steil, aber gut ausgebaut. Die beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten sind riesig und toll beleuchtet.
Die Höhle erstreckt sich über drei Ebenen und in zwei Richtungen. Die große Hauptkammer (Heldenkammer) kann auf einem kleinen Rundgang besichtigt werden. Sie dauert etwa 30 Minuten und ist sehr beeindruckend. Die beiden anderen Kammern (Raulinkammer und Pashleykammer) waren bei unserem Besuch nicht zugänglich.
Auch hier gibt es viel traurige und dramatische Geschichte aus der Zeit der Belagerung durch die Türken. Die erste Besiedlung der Höhle soll jedoch bereits auf das Jahr 3500 v. Chr. zurückgehen. Der Eintritt ist kostenlos und dient der Erhaltung dieser wertvollen Höhle und der weiteren Erforschung der Ausgrabungsstätten.
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Kreta: Reisetipps für den Norden der Insel
- Rethymno
- Chania
- Kloster Arkadi
- Knossos
- Gerontospilios Höhle
Zusammenfassung
Wer Ruhe, Kultur, Geschichte und Natur sucht, ist auf Kreta genau richtig. Viele große und kleine Ausflugsziele gibt es zu entdecken. Egal ob groß oder klein, auf Kreta ist für jeden etwas dabei.