SWISS Premium Economy in der Boeing 777-300ER nach Zürich

SWISS Premium Economy in der Boeing 777-300ER

Im Oktober 2023 hatten wir die Gelegenheit, die SWISS Premium Economy auf einem Langstreckenflug von Bangkok nach Zürich in einer Boeing 777-300ER zu erleben. Die Premium Economy verspricht mehr Komfort und Service als die reguläre Economy Class und richtet sich an Reisende, die auf Langstreckenflügen Wert auf ein angenehmeres Reiseerlebnis legen. In diesem Trip Report geben wir einen detaillierten Einblick in die Kabine, den Sitzkomfort, die Verpflegung und das Bordunterhaltungssystem. Dabei gehen wir der Frage nach, ob die SWISS Premium Economy ihrem Premium-Anspruch gerecht wird.

Wie haben wir unseren Flug gebucht?

Wir haben unseren Flug in der SWISS Premium Economy als Prämienflug über das Lufthansa Miles & More Programm gebucht. Die notwendigen Meilen sammelten wir hauptsächlich durch den Einsatz der Miles & More Kreditkarte. Während unseres Hausbaus haben wir die Gelegenheit genutzt, größere Ausgaben mit der Kreditkarte zu tätigen und so wertvolle Meilen zu sammeln. Dabei setzten wir die Neobank Revolut ein, um die Zahlungen effizient abzuwickeln. Durch das Aufladen des Revolut-Kontos mit der Miles & More Kreditkarte konnten wir Überweisungen tätigen und gleichzeitig Meilen sammeln. Diese Möglichkeit wurde jedoch 2024 eingestellt.

SWISS Boeing 777-300ER am Gate des Flughafens Bangkok
SWISS Boeing 777-300ER am Gate des Flughafens Bangkok

Wie ist die Kabine und der Sitz in der SWISS Premium Economy in der Boeing 777-300ER?

Die SWISS Premium Economy Kabine in der Boeing 777-300ER umfasst nur drei Reihen in einer 2-4-2-Konfiguration und beginnt ab Reihe 20. Insgesamt gibt es nur 24 Sitze, was die Kabine vergleichsweise klein und übersichtlich macht. Allerdings fehlt eine klare Abtrennung zur Economy Class, was den Premium-Anspruch etwas schmälert. Die erste Reihe grenzt direkt an Tür 3, wobei sich die Sitze am Notausgang durch zusätzliche Beinfreiheit auszeichnen – allerdings gibt es hier keine Fenster.

Der Sitz selbst ist ein Highlight und markiert den Beginn eines neuen Standards im Lufthansa-Konzern. Der ZIM ZP600 ermöglicht es, die Rückenlehne nach hinten zu verstellen, ohne den Passagier hinter sich zu behindern. Die breiteren Sitze, die durchgehenden Armlehnen und die deutlich größere Beinfreiheit sorgten für einen spürbaren Komfortgewinn gegenüber der Economy Class. Besonders praktisch fanden wir die zahlreichen Ablagemöglichkeiten: ein großzügiges Zeitschriftenfach, Halterungen für Kopfhörer und Wasserflaschen sowie ein kleines Fach unter der Armlehne für Smartphones oder E-Reader. Außerdem gab es einen USB-Anschluss, eine Steckdose und ein individuell einstellbares Leselicht.

Schon beim Einsteigen fanden wir auf jedem Platz eine eingeschweißte Decke, ein Kissen, ein Amenity Kit und eine Wasserflasche vor. Der Klapptisch, der sich aus dem Vordersitz oder der Armlehne in der ersten Reihe herausklappen ließ, war stabil und bot ausreichend Platz für Laptop und Essen. Der Sitz ließ sich über zwei Knöpfe für die Rückenlehne und die Beinstütze verstellen, wobei die Neigung angenehm groß war. Weniger praktisch fanden wir die Beinstütze, die uns weniger Unterstützung bot, als wir von einer Fußstütze erwartet hätten.

Insgesamt überzeugte die SWISS Premium Economy mit Komfort, durchdachten Details und guter Ausstattung, auch wenn die fehlende Abtrennung zur Economy Class und die gemeinsamen Toiletten kleine Abstriche in der Exklusivität bedeuteten.

Was gibt es in der SWISS Premium Economy in der Boeing 777-300ER zu essen & trinken?

Bereits beim Einsteigen in die SWISS Premium Economy wurden wir freundlich mit einem Begrüssungsgetränk empfangen. Zur Auswahl stand ein erfrischender Appenzeller Holundersaft, der einen ersten positiven Eindruck hinterließ. Am Platz wartete bereits eine Flasche stilles Wasser (0,33 l) und kurz darauf wurden auch die Speisekarten verteilt, die uns einen guten Überblick über die bevorstehenden kulinarischen Highlights verschafften.

Sobald die Anschnallzeichen erloschen, begann der erste Getränkeservice. Ich entschied mich für einen Schweizer Weißwein, der mit Rosmarinkräckern serviert wurde. Diese Kombination war ein angenehmer Einstieg in den Flug und unterstrich die Qualität der Verpflegung.

Schweizer Weißwein und Rosmarinkräcker
Schweizer Weißwein und Rosmarinkräcker

Etwa 45 Minuten nach dem Start wurde das dreigängige Menü serviert – auf einem Tablett, auf dem alles Notwendige übersichtlich zusammengefasst war. Die Vorspeise bestand aus einem frischen Salat der Saison mit Balsamico-Vinaigrette. Beim Hauptgang hatten wir die Wahl zwischen drei Gerichten:

  • Geschmorte Rinderbrust mit Rotweinsauce, Kartoffelstock, Rotkohl und Schalotten
  • Pouletbrust-Tranchen mit Honig-Senfsauce
  • Spinat-Ricotta-Ravioli mit Tomaten-Oliven-Kapern-Sauce

Ich entschied mich für die Rinderbrust, die wunderbar zart und schmackhaft war – eine ausgezeichnete Wahl. Zum Dessert gab es eine Käseauswahl und eine Mousse au Chocolat mit Beerensauce, die das Menü gelungen abrundete.

Hauptgang in der SWISS Premium Economy: Geschmorte Rinderbrust mit Rotweinsauce, Kartoffelstock, Rotkohl und Schalotten
Hauptgang in der SWISS Premium Economy: Geschmorte Rinderbrust mit Rotweinsauce, Kartoffelstock, Rotkohl und Schalotten

Nach dem Abräumen des Essens wurde wieder eine Getränkerunde angeboten. Neben Kaffee und Tee stand eine umfangreiche Getränkekarte zur Verfügung. Ich entschied mich für einen Gin Tonic mit dem aromatischen Gin 27 Appenzeller Dry Gin. Die Auswahl an alkoholischen Getränken war beeindruckend: Millesimato Brut (italienischer Sekt), französischer Rotwein, Campari, Smirnoff, Scotch, Baileys oder das Appenzeller Quöllfrisch Bier. Softdrinks, Wasser und Säfte (kein Ginger Ale) waren ebenfalls erhältlich.

Gin 27 Appenzeller Dry Gin
Gin 27 Appenzeller Dry Gin

Etwa drei Stunden nach dem Start wurden in der Bordküche zwischen der ersten und zweiten Economy-Kabine kleine Snacks wie Sandwiches, Rosmarinstangen, Obst und Wasser bereitgestellt. Kurz darauf verteilte die Crew leckeres Schokoladeneis als süße Abwechslung.

Ungefähr zwei Stunden vor der Landung begann der zweite Service. Hier gab es ein leichtes Menü mit Pad Thai, Reissalat und einem kleinen Obstteller – genau das Richtige, um gestärkt am Ziel anzukommen.

Leichtes Menü mit Pad Thai als zweiter Service
Leichtes Menü mit Pad Thai als zweiter Service

Wie ist die Bordunterhaltung in der SWISS Premium Economy in der Boeing 777-300ER?

Das Bordunterhaltungssystem in der SWISS Premium Economy an Bord der Boeing 777-300ER überzeugt mit einem großzügigen 15,6-Zoll-Bildschirm, der weltweit zu den größten in der Premium Economy zählt. Der matte Touchscreen beeindruckte durch schnelle Reaktionszeiten und geringe Reflexionen, was die Bedienung auch auf Tagesflügen sehr angenehm machte. Eine Fernbedienung war nicht erforderlich, da die Touchbedienung intuitiv und präzise funktionierte. Das Unterhaltungsangebot umfasste eine gute Auswahl an Filmen und Serien, darunter einige Neuheiten und ganze Serienstaffeln, die sich ideal für lange Flüge eignen. Die Airshow bot die üblichen Informationen wie Routenübersicht und Flugdetails, aber leider keine Außenkameras, die wir bei solchen Flügen immer sehr schätzen.

WLAN war im Messaging-Tarif kostenlos, so dass wir problemlos WhatsApp-Nachrichten senden und empfangen konnten. Für den zusätzlichen Internetzugang wurden gestaffelte Tarife angeboten, die bis zu 35 CHF für den gesamten Flug reichten.

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Bewertung der SWISS Premium Economy in der Boeing 777-300ER
  • Service
  • Kabine
  • Entertainment
  • Sauberkeit
  • Essen
  • Getränke
  • Preis/Leistung
3.9

Kurzfassung

Die SWISS Premium Economy bot uns ein komfortables und hochwertiges Flugerlebnis. Die Kabine überzeugte durch großzügige Sitze mit vielen Ablagemöglichkeiten, individuell einstellbarem Komfort und durchdachten Details. Das Essen und die Getränke waren abwechslungsreich und von hoher Qualität, angefangen beim Schweizer Weisswein bis hin zum leckeren Dessert. Auch das Bordunterhaltungssystem punktete mit einem großen, matten Bildschirm und einer guten Auswahl an Filmen und Serien. Kleinere Schwächen wie das Fehlen einer klaren Kabinenabtrennung und Außenkameras schmälern den Gesamteindruck nur geringfügig. Insgesamt eine lohnende Wahl für Premium-Economy-Reisende.

Christian

Mein Name ist Christian und ich bin im grünen Herzen Deutschlands geboren und habe im thüringischen Ilmenau Ingenieurinformatik studiert. Seit 2021 wohne ich mit meiner Frau Christin und unserem Sohn in Merseburg und arbeite in Leipzig als Produktmanager. Am Reisen liebe ich das Fliegen, das Entdecken von gutem Essen und Trinken und das Übernachten in tollen Hotels. Ich bin Reise begeistert und immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Über meine Erlebnisse von unterwegs berichte ich schon seit 2007.

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